Zeiterfassungspflicht im DACH-Raum – Wichtige Infos für Bauleiter

 

 

Zeiterfassungspflicht in Deutschland, Österreich, Schweiz: Das gilt für Bauunternehmen

WARUM ZEITERFASSUNG?

 

Mit dem EuGH-Urteil von 2019 wurden Unternehmen in EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, die Arbeitszeit systematisch zu erfassen. Zeiterfassungssysteme, ob digital oder analog, ermöglichen es Unternehmen:

 

  • Arbeitszeiten präzise zu dokumentieren,
  • gerechte Entlohnung und die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften sicherzustellen,
  • effiziente Ressourcenplanung zu ermöglichen.

 

Eine korrekte Zeiterfassung stärkt außerdem das gegenseitige Vertrauen zwischen Management und Mitarbeitenden und trägt zu einem positiven Arbeitsklima bei. Besonders in der Baubranche, die durch komplexe Projekte und viele Beteiligte geprägt ist, ist dies von entscheidender Bedeutung.

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Das Thema Zeiterfassung ist per gesetzlichem Regelwerk zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer fixiert.

Relevanz der Zeiterfassung im DACH-Raum

 

Für Bauleitende in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Thema Zeiterfassung besonders relevant, da länderspezifische Reglementierungen gelten. Diese unterscheiden sich in ihrer Ausgestaltung deutlich. Hier ein Überblick:

Vergleich der Zeiterfassungspflicht

 

Deutschland und Österreich setzen auf klare Vorgaben, basierend auf dem EuGH-Urteil und dem ArbSchG bzw. AZG, während die Schweiz laut ArGV Unternehmen mehr Flexibilität bei der Art und Methode der Arbeitszeiterfassung bietet.

 

Deutschland

 

Hier steht der Schutz der Arbeitnehmenden durch strikte gesetzliche Vorgaben im Vordergrund. Das EuGH-Urteil und das ArbSchG unterstreichen die Notwendigkeit einer lückenlosen Zeiterfassung durch die Arbeitgebenden.

 

  • Gesetzliche Grundlage: Europäischer Gerichtshof (EuGH) Urteil von 2019, das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sowie ein BAG-Urteil aus 2022.
  • Anforderungen: Arbeitgebende sind verpflichtet, die Arbeitszeit aller Mitarbeitenden systematisch zu erfassen, um Überstunden und die Einhaltung der Ruhezeiten zu kontrollieren. Sie können die Zeiterfassung an Mitarbeitende delegieren, jedoch bleibt der Arbeitgeber verantwortlich für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
  • Erwartete Änderungen: Der deutsche Gesetzgeber plant die Konkretisierung und Ergänzung des Arbeitsschutzgesetzes, um die Umsetzung noch klarer zu regeln. Ein Gesetzentwurf wird derzeit diskutiert.

 

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Die effektive Umsetzung der Zeiterfassung erfordert eine Balance zwischen den gesetzlichen Anforderungen und den operativen Bedürfnissen der Unternehmen.

Österreich

 

Während auch hier eine gesetzliche Pflicht besteht, bietet das System mehr Flexibilität, indem es die Delegation der Aufzeichnungspflicht unter bestimmten Bedingungen ermöglicht.

 

  • Gesetzliche Grundlage: Arbeitszeitgesetz (AZG).
  • Anforderungen: Ähnlich wie in Deutschland besteht eine Pflicht zur genauen Arbeitszeiterfassung, die auch Pausen und Überstunden umfasst.
  • Umsetzung: Arbeitgebende können die Verantwortung für die Zeiterfassung unter bestimmten Voraussetzungen an die Arbeitnehmenden übertragen. Dies bietet Unternehmen und Beschäftigten mehr Flexibilität in der Handhabung der Zeiterfassung, setzt aber voraus, dass klare Vereinbarungen über die Durchführung der Zeiterfassung bestehen.

Wichtig: Voraussetzungen für die Abgabe der Aufzeichnungspflicht an Mitarbeitende in Österreich:

 

  • Eindeutige Vereinbarung: Klare Regelungen zur Handhabung und Verantwortung.
  • Zugänglichkeit: Gewährleistung eines einfachen Zugangs zu Zeiterfassungstools.
  • Schulung: Anleitung der Arbeitnehmenden im Umgang mit den Systemen.
  • Datenschutz: Sicherstellung des Schutzes persönlicher Daten.

Schweiz

 

Die Regelungen bieten den Unternehmen mehr Eigenverantwortung und Flexibilität in der Ausgestaltung der Zeiterfassung, was die Anpassungsfähigkeit an spezifische Unternehmensbedürfnisse erleichtert.

 

  • Gesetzliche Grundlage: Arbeitsgesetz (ArG) und die Verordnung 1 zum Arbeitsgesetz (ArGV 1).
  • Anforderungen: Unternehmen sind zur Erfassung der Arbeitszeiten verpflichtet, jedoch mit einem höheren Grad an Flexibilität im Vergleich zu Deutschland und Österreich. Es gibt bestimmte Ausnahmeregelungen, z. B. für Kadermitarbeitende oder bei Vertrauensarbeitszeit.
  • Umsetzung: Die Schweiz lässt den Unternehmen mehr Spielraum bei der Gestaltung der Zeiterfassungssysteme. Die Verantwortung kann an die Arbeitnehmenden delegiert werden, wobei die Unternehmen sicherstellen müssen, dass eine korrekte und vollständige Erfassung der Arbeitszeiten erfolgt. Digitale Zeiterfassungssysteme sind weit verbreitet und akzeptiert.

Warum gibt es Unterschiede bei der Zeiterfassungspflicht im DACH-Raum?

 

Die Ausgestaltung der Zeiterfassung und deren Handhabung zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Ansätze im DACH-Raum sein können. Besonders die Möglichkeit in Österreich und der Schweiz, die Aufzeichnungspflicht teilweise an die Arbeitnehmenden zu delegieren, steht im Kontrast zu Deutschland, wo die Verantwortung primär bei den Arbeitgebenden liegt. 

 

Die unterschiedlichen Ansätze spiegeln die verschiedenen Prioritäten der Länder wider:

 

  • In Deutschland und Österreich liegt der Fokus auf dem Schutz der Arbeitskräfte durch strengere Vorgaben.
  • In der Schweiz steht die Eigenverantwortung der Unternehmen im Vordergrund.

5 Vorteile einer digitalen Zeiterfassung

 

Ganz gleich, welche gesetzlichen Vorgaben Bauunternehmen im jeweiligen Land beachten müssen – mit digitalen Systemen werden zeitaufwendige, administrative Aufgaben minimiert und es bleibt mehr Zeit fürs Kerngeschäft. Daher setzt sich die digitale Zeiterfassung in der Baubranche zunehmend als Standard durch. Digitale Systeme wie die 123erfasst App bieten hierfür ideale Lösungen, um den Herausforderungen moderner Bauprojekte gerecht zu werden:

Rechtliche Anforderungen: Angesichts strenger Vorschriften, besonders nach dem EuGH-Urteil, vereinfachen digitale Systeme die notwendige präzise Dokumentation und unterstützen bei der Prozessoptimierung.

Mobilität & Flexibilität: Digitale Zeiterfassung, nutzbar via Smartphone oder Tablet, unterstützt die Mobilität auf Baustellen ideal und ermöglicht eine einfache Erfassung der Arbeitszeiten vor Ort.

Direkte Datenweitergabe: Erfasste Zeiten können unkompliziert für die Lohnabrechnung exportiert oder ohne Umwege an die Steuerberatung gesendet werden.

Gute Gründe, also warum zögerst du noch?

 

Trotz offensichtlicher Vorteile digitaler Zeiterfassungssysteme bestehen in einigen Unternehmen noch Vorbehalte, die auf Sorgen um Kosten, Datenschutz und die Abkehr von bewährten Methoden zurückzuführen sind. Die Erfahrungen unserer Referenzkunden zeigen jedoch, dass diese Bedenken durch die praktischen Vorteile und den Mehrwert von digitalen Lösungen wie 123erfasst überwiegen.

Ich habe von 123erfasst einen kompetenten und erfahrenen Berater zur Seite gestellt bekommen, der mich bei der Einführung der Lösung im Konzern professionell unterstützte.

Manuela Süßkind, kaufmännische Mitarbeiterin Matthäi

Manuela Süßkind

Kaufmännische Mitarbeiterin I Matthäi

Für eine unkomplizierte Umsetzung der Zeiterfassung am Bau bietet die App 123erfasst eine praktische Lösung, die den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird und deinen Alltag auf der Baustelle erleichtert.

Häufig gestellte Fragen zur Zeiterfassungspflicht

Ja, als Bauunternehmen sind Sie gesetzlich verpflichtet, die Arbeitszeiten Ihrer Mitarbeitenden systematisch zu erfassen. In Deutschland gilt diese Pflicht auf Grundlage des EuGH-Urteils von 2019, des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) und eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts (BAG) von 2022. Sie umfasst Arbeitsbeginn, Pausen und Arbeitsende. In Österreich schreibt das Arbeitszeitgesetz (AZG) die Erfassung vor, während in der Schweiz gemäß Arbeitsgesetz (ArG) mehr Flexibilität herrscht, z. B. bei Vertrauensarbeitszeit. Besonders auf Baustellen ist die genaue Zeiterfassung essenziell, um Arbeitszeitregelungen einzuhalten, Überstunden korrekt zu dokumentieren und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Fehlende oder unzureichende Zeiterfassung kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, z. B. Bußgeldern oder arbeitsrechtlichen Streitigkeiten. Zudem kann es die Transparenz und Fairness im Team beeinträchtigen und das Vertrauen der Mitarbeitenden schmälern.

  1. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen, ob alle Zeiten korrekt erfasst und dokumentiert sind.
  2. Updates beachten: Gesetzliche Vorgaben können sich ändern – die Systeme müssen anpassbar sein.
  3. Beratung einholen: Bei Unsicherheiten können sich Unternehmen rechtlich beraten lassen oder erfahrene Anbieter wie 123erfasst nutzen.
  1. Rechtssicherheit: Softwareanbieter wie 123erfasst stellen sicher, dass alle rechtlichen Vorgaben erfüllt sind.
  2. Effizienz: Reduziert den Verwaltungsaufwand und minimiert Fehler.
  3. Mobilität: Mitarbeitende können Arbeitszeiten direkt vor Ort über eine App erfassen.
  4. Transparenz: Echtzeit-Daten geben Bauleitenden und Management einen Überblick über den Projektfortschritt.
  5. Integration: Automatische Weitergabe der erfassten Zeiten an Lohnbuchhaltung oder Projektmanagement-Tools.

123erfasst Redaktion

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