Die Erfassung, Dokumentation und Verfolgung von Mängeln sind sowohl für ausführende Unternehmen als auch für Planungsbüros ein großes Thema. Leider tragen viele Verantwortlichen die notwendigen Informationen immer noch mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammen, um dann die Prozesse zu dokumentieren.
Heike Blödorn sprach für Computer Spezial (nachfolgend CS benannt) mit dem Produktmanager Qualitäts- und Mängelmanagement David Künnen, 123erfasst.de GmbH, darüber, wie die Digitalisierung der Informationen Zeit sparen und den gesamten Prozess übersichtlich und optimal nachvollziehbar machen kann.
CS: Was ist der Vorteil des digitalen Qualitäts- und Mängelmanagements?
David Künnen: Musste der Anwender vorher alle Informationen mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammentragen, die Weitergabe der Daten an die Nachunternehmen in die Wege leiten, so erfolgt dieses in 123quality mit einem Arbeitsschritt. Das bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis. Gleichzeitig ist der gesamte Prozess der digitalen Mängelerfassung, -verfolgung und -behebung standardisiert, übersichtlich nachvollziehbar dokumentiert und führt zu einer deutlich besseren Qualität in der Ausführung. Die gesamten Informationen liegen an einem Ort und müssen nicht zusammentragen werden. Das kann auch für einen Rechtsstreit von erheblichem Vorteil sein.
CS: Sie haben eine digitale Lösung für das Qualitäts- und Mängelmanagement auf den Markt gebracht. Warum?
David Künnen: Wir sind von unseren Kunden, das sind bisher ausführende Unternehmen, die die Zeiterfassungs-App 123erfasst nutzen, immer wieder gefragt worden, ob es nicht auch für das Mängelmanagement eine leicht zu bedienende App gibt. Auf der BAU 2019 haben wir auch von Planungsbüros diesbezüglich Anfragen erhalten. Daraufhin haben wir die an uns herangetragenen Anforderungen in eine digitale Lösung überführt.
CS: Wie sieht diese Lösung aus?
David Künnen: Mit der App 123quality erfassen die Anwender, ausführende Unternehmen sowie Planer die Daten. Diese werden auf eine zentrale Online-Datenbank übertragen und mit den Beteiligten geteilt. Die Anwendung ist sowohl für IOS- als auch Android-Smartphones verfügbar. Sollte auf der Baustelle ein Funkloch herrschen, kann der Anwender die Daten offline erfassen. Diese bleiben gespeichert und sobald das mobile Endgerät wieder Empfang hat, werden die erfassten Daten automatisch auf den Server übertragen.
CS: Welche Funktionalitäten deckt Ihre Lösung ab?
David Künnen: Zuerst einmal legt der Anwender die Baustelle mit den Daten und allen Beteiligten, die auf die Informationen Zugriff haben sollen, an. Dann kann er verschiedene Arten von Tickets erstellen. Dies können Aufgaben, Mängel, Aktennotizen, Behinderungen, Leistungsfeststellungen, Nachträge, Restleistungen usw. sein. Auch können Fotos hinterlegt und auf einem Plan verortet werden. Die unterschiedlichen Tickets sind vom Benutzer in der Administrationsoberfläche seinen Anforderungen entsprechend frei konfigurierbar. Darüber hinaus kann der Planer ausführende Unternehmen als Bearbeiter einladen, um diese über die anstehenden Aufgaben zu informieren und deren Behebung nachzuverfolgen.
CS: Benötige ich auch Software für den Rechner im Büro?
David Künnen: Wir bieten dazu eine Webanwendung, das heißt, der Anwender loggt sich im Büro bei uns im Online-Portal ein und kann dort seine Baustellen mit den relevanten Daten erstellen und verwalten. Zur Nutzung der Webanwendung im Büro wird ein PC mit Internet-Zugang und -Browser benötigt. Die dort eingegeben Informationen werden dann auch auf der App dargestellt.
CS Wie sieht es mit der Synchronisierung der Daten aus?
David Künnen: Die eingegebenen Daten werden sofort bei einer Verbindung zum Internet synchronisiert und sind dann für alle, die in der App für die Baustelle frei geschaltet sind, verfügbar und umgekehrt.
CS: Können Kunden, die 123erfasst nutzen, auch auf die App zugreifen oder müssen sie mit zwei verschiedenen Apps arbeiten?
David Künnen: Für unsere Kunden ist die Lösung in „123erfasst“ integriert und muss, wenn gewünscht, nur freigeschaltet werden. Der Vorteil ist, dass die Stammdaten nur einmal anzulegen sind, zentral gepflegt werden, und der Nutzer von beiden Anwendungen auf den gesamten Datenpool wie Bautagesberichte, Fotos, Mängel etc. zugreifen kann. Erstellt der Anwender in „123quality“ ein Ticket, kann er in „123erfasst“ direkt die dafür aufgewendeten Zeiten erfassen, um z.B. zu quantifizieren, was die Behebung des Mangels kostet.
CS Haben Sie Schnittstellen zu anderen Systemen integriert?
David Künnen: Wir haben durch unsere Zeiterfassungssoftware 123erfasst viel Erfahrung bezüglich der Integration. Dazu bieten wir ein Programm, das der Anwender lokal bei sich installiert. Damit definiert er individuell, welche Daten exportiert oder importiert werden sollen. Was Schnittstellen und Integration angeht, gibt es bei uns kein Limit.
Quelle: www.computer-spezial.de