So sind du und deine Bauarbeiter für Extremwetter am besten gerüstet
Präventionsmaßnahmen für den Fall von Extremwetter helfen Bauunternehmen, ihre Mitarbeiter zu schützen und Kosten und Ressourcen zu sparen. Denn ein optimales Vorankommen auf der Baustelle ist nur möglich, wenn man für alle Wetterlagen gerüstet ist – und die können in Zeiten der Klimawende von arktischen Kälteschocks bis Temperaturen bis 40 Grad schwanken. Wir zeigen dir, wie du für alle Wechselfälle des Wetters gerüstet bist.
Sowohl Hoch- als auch Tiefbau sind extrem wetterabhängig. Starke Regenfälle können den Aushub von Erdreich sehr gefährlich machen, ebenso wie Sturmböen die Anbringung von Fertigteilelementen. Extreme Kälte erschwert die Arbeit am Bau mindestens genauso wie Temperaturen von bis zu 40 Grad, wie wir sie zuletzt im Sommer 2019 erlebt haben.
Wegen der extremen Hitze gab es im letzten Jahr auch viele Diskussionen, ab welcher Temperatur das Arbeiten auf Baustellen eingestellt werden sollte. In Österreich gibt es seit dem 1. Mai 2019 eine Regelung, dass dies bereits ab 32,5 °C Hitze (bisher 35 °C) der Fall ist, in Deutschland und der Schweiz wird noch debattiert. Aber egal welche Temperatur-Obergrenze: Die Entscheidung, ob Mitarbeiter nach Hause gehen können, wird nach wie vor beim Arbeitgeber liegen. Und der kann einiges dafür tun, um eine Überlastung seiner Leute und somit einen Stopp auf der Baustelle zu verhindern.
Bevor du als Chef deinen Mitarbeitern hitzefrei auf dem Bau gewährst, solltest du zunächst alle Maßnahmen ergreifen, um den Arbeitsschutz sicherzustellen:
- Als Vorkehrungen zum Sonnenschutz sind Sonnensegel und mobile Baustellenüberdachungen zu empfehlen. Auch solltest du Sonnenbrillen, Kopfbedeckungen sowie Sonnencreme an deine Arbeitskräfte verteilen.
- Stelle unbedingt kostenloses Wasser bereit.
- Begrenze schwere Arbeiten auf ein Minimum bzw. verschiebe sie, wenn es möglich ist.
- Informiere deine Beschäftigten über alle Maßnahmen, die du für deren Schutz triffst. Weise sie auf die Gefährlichkeit von UV-Strahlung hin und halte sie an, auch untereinander auf Anzeichen von Hitzeerkrankungen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit zu achten.
- Überstunden sollten bei extremer Hitze natürlich tabu sein.

Auch Sturm, Starkregen und Gewitter bergen Gefahren, die durch geeignete Prävention in den Griff zu bekommen sind. Der Gesetzgeber verpflichtet Arbeitgeber, für ihre Arbeitskräfte Schutzkleidung bereitzustellen für den Fall, dass es stark regnet. Für die Bauarbeiter heißt das: Regenschutzkleidung und einen Ort, an dem man sich umziehen und aufwärmen kann – etwa beheizbare Container und Bauwagen. Die allermeisten Baubetriebe halten sich bereits an diese Regelung.
Bei allen Wetterextremen – ob Temperaturen über 32 Grad oder sintflutartige Regenfälle – hast du als Chef auch folgende Handlungsoptionen:
- Passe die Arbeits- und Pausenzeiten an. Arbeiten können auch am frühen Morgen oder am späten Abend mit mehreren kürzeren Pausen verrichtet werden.
- Möchte ein Mitarbeiter wegen der Hitze oder des Regens nicht weiterarbeiten, so versuche ihn an einen anderen Arbeitsplatz zu versetzen, an dem es kühler bzw. trocken ist.
- Du kannst deinen Arbeitskräften auch nur einige Stunden „hitze- oder regenfrei“ gewähren.
In der Baubranche ist es übrigens durchaus üblich, dass auf Gleitzeitkonten angesammelte Überstunden bei extremen Witterungslagen (Hitze oder Regen) ausgeglichen werden. Das heißt, Bauarbeiter können zwei, drei Stunden früher gehen, ohne dass du als Arbeitgeber einen wirtschaftlichen Nachteil hast.
Hast du Interesse an der Einrichtung von digitalen Zeitkonten für deine Mitarbeiter? Wir beantworten dir sehr gerne alle Fragen zu unserer mobilen Zeiterfassung für Baustelle und Handwerk.
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